Projekt 1: Maßstäbliche und doch voll funktionsfähige DKW-Laternen in H0 (und N)
	und versuchsweise auch in Z !
	Seite 2: Details vom Aufbau
        
      
    
      
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	Bei der Fertigung eines weiteren Loses von Laternen haben wir unseren Fotografen dazugeholt, und es sind ein paar 
	für Sie hoffentlich interessante Fotos entstanden. Somit können wir jetzt etwas genauer auf Besonderheiten 
	beim Bau eingehen.
	
      
      
	Bei den Prototypen hatten wir, wie schon beschrieben, auf eine geätzte Ms-Laterne der Fa. Bachmann 
	zurückgegriffen, die dann mit den elektronischen Innereien ausgefüllt wurde. Da es immer wieder Ärger 
	gab mit dem Anpassen der Elektronik an das Gehäuse (oder besser: in das Gehäuse; das lag an unseren fetten 
	Lötnähten und beileibe nicht an der Qualität des Bausatzes), gehen wir nun den radikal anderen Weg: 
	zunächst wird die Elektronik gebaut, dann das Gehäuse drumherum.
	
	Der Sinn und Zweck all der Mühen und Teilschritte, die im Folgenden beschrieben werden, hat nur ein Ziel: das 
	angesteuerte Lichtsegment muß leuchten, und zwar möglichst gleichmäßig, das Licht darf aber 
	auf keinen Fall in ein Nachbarsegment überstrahlen. Der Erfolg wird durch die beiden letzten Fotos
	(natürlich unretuschiert) auf dieser Seite dokumentiert.
	Noch ein ganz wichtiger Hinweis: Das Arbeiten an den Laternen muß (nicht: sollte!) von Hand geschehen und darf 
	auf keinen Fall mit handgeführten motorgetriebenen Werkzeugen erfolgen. Alle Arbeiten müssen 
	zehntelmillimetergenau erfolgen und mit viel Gefühl, das man mit Maschinenwerkzeugen nun einmal nicht hat.
	Im Bild rechts sehen Sie den Urzustand der Platine, wie wir sie vom Hersteller erhalten haben.
	In den folgenden Zeichnungen ist die Platine mit zwei LEDs von der Seite betrachtet schematisch dargestellt.
	
	
	Im ersten Schritt werden alle LEDs dicht mit einem schwarzen Lack überzogen, so daß sie auf keinen Fall 
	seitlich leuchten können und somit Licht in die Nachbar-LED tragen könnten. Auf diese Lackschicht wird 
	dann ein Füllmaterial (z.B. Spachtelmasse) aufgetragen.
	
	
	Schritte 1 und 2: Lackieren (schwarz dargestellt) und Füllen (grün)
	
	
	Dieses Material wird nach Trocknung dann wieder so weit abgeschliffen, daß die LEDs gerade eben wieder frei 
	vom Füllmaterial sind. Hierbei hilft die schwarze Farbe, die ja auch oben auf die leuchten-sollende 
	Oberfläche der LEDs aufgetragen war. So entsteht eine exakt plane Fläche, aus der die LEDs heraus 
	leuchten, ohne irgendwie seitlich strahlen zu können. Schon hier ist Vorsicht geboten: feilen Sie 1/10 mm zu 
	tief, werden die LEDs beschädigt, und das Teil ist Schrott.
	
	
	Schritt 3: Abschleifen
	
	
	Da die LEDs leider nur mehr oder weniger punktförmig leuchten, muß nun ein Diffusor aufgebracht werden, 
	der das Licht gleichmäßig verteilt. Hier verwenden wir eine 0,5 mm dicke milchig weiße 
	Kunststoffschicht, die auf die Spachtelmasse aufgeklebt wird. Diese Schicht ist als dünne Platte u.a. bei 
	Conrad
	erhältlich.
	
	
	Schritt 4: Diffusor (hier violett gezeichnet) aufkleben
	
	
	
	Wie auf dem Bild links ersichtlich erfüllt der Diffusor seine Aufgabe sehr gut. Aber er verteilt das Licht zu 
	weit zur Seite. Das haben wir im Bild rechts gezeigt, indem wir einfach einmal eine Frontblende auf den Diffusor 
	gelegt haben. So geht es natürlich nicht.
	
	Dieses Hineinstrahlen in die Nachbarsegmente unterbinden wir dadurch, daß wir den Diffusor mit einer feinen 
	Laubsäge einschneiden, genau bis hinunter auf die Spachtelmasse. Hierbei muß sehr vorsichtig gearbeitet 
	werden, damit die Klebung sich nicht wieder löst. Die Lage der Sägeschnitte kann festgelegt werden, indem 
	man die Frontblende auflegt und mit einem weichen Bleistift (oder einem feinen Filzschreiber) die Lage der 
	Leucht-Segmente anreißt. Genau zwischen diesen muß dann gesägt werden.
	Die Oberfläche der nunmehr 4 Teil-Diffusoren wird, evtl. mehrfach, satt mit schwarzer Farbe beschichtet, so 
	daß die Sägeschnitte vollaufen. Somit ist wieder eine Trennung der Beleuchtung gegeben.
	
	
	Schritte 5 bis 7: Diffusor zerteilen, Spalten füllen (schwarz gezeichnet), reinigen
	
	Nach Trocknung wird die Oberfläche mit einer Feile von der schwarzen Farbe befreit. Eine leichte Rauhigkeit 
	der Oberfläche ist durchaus erwünscht, 
	- damit die später aufzubringende Farbe sich besser verteilt,
	- die Klebung der Blende besser hält und 
	- es sich weniger Reflexionen bei Einfall von Fremdlicht ergeben.
	Beim Bild rechts haben wir (ausnahmsweise) die Trennstriche teilweise schwarz retuschiert, da der Lack beim 
	Fotografieren störende und damit irreführende Reflexionen verursachte.
	
	
	
	Zum Schluß werden die Diffusoren mit stark verdünnter schwarzer Farbe bestrichen (es geht auch ein 
	Darüberwischen mit einem leicht mit schwarzer Farbe getränkten Lappen), so daß 
	sie gerade eben nicht mehr weiß erscheinen, aber doch noch genug Licht ihrer LED durchlassen. Dies hängt 
	stark vom späteren Aufstellungsort der Laterne ab. Hier muß etwas experimentiert werden: bei hellem 
	Außenlicht muß mehr eingedunkelt werden als bei Dämmerlicht. Dies kann sehr gut festgestellt 
	werden, bevor die Blende aufgeklebt wird. Die Helligkeit der Segmente wird danach über den Strom 
	(Vorwiderstand) eingestellt. Der erlaubte Maximalstrom von ca. 20 mA pro LED wird bei weitem nicht benötigt, 
	so daß das berühmte Kiloohm (bei 15 Volt Versorgungsspannung) ein guter Ausgangswert ist.
	In den beiden nebenstehenden (natürlich unretuschierten) Bildern ist dies dokumentiert.
	
	Bis hierher unterscheiden sich die Fertigungsschritte für Bauweise mit Blechgehäuse und für Bauweise 
	'von innen nach außen' nicht. Bei der ersteren setzt jetzt ein Gefummele ein, die Platinen (eine für die 
	Vorder- und eine für die Rückseite) in das Gehäuse einzupassen und von innen an die Frontseiten 
	anzudrücken. Bei der hier vorgestellten Methode werden die Platinen Rücken an Rücken zusammengeklebt 
	und jeweils ein geätztes Messingschild, das die Vorderseite der Laterne darstellt, aufgeklebt. Daher kommt auch 
	unsere Bezeichnung 'von innen nach außen'. 
	
	Die Laterne muß nun noch an den Seiten verputzt und lackiert werden und oben evtl. ein kleiner 
	Entlüftungsstutzen (Vorschlag: ein kleiner 1-mm-Rundkopfniet) angebracht werden, je nachdem, ob die Laterne 
	"elektrisch" oder "mit Petroleumlampe" beleuchtet werden soll.
	Wir schlagen vor, die Spachtelmasse (z.B. Moltofill schnelltrocknend aus der Tube) dunkel einzufärben, da die 
	Gefahr besteht, daß besonders an den oberen Schrägen das Licht hindurchleuchtet. Am besten hat sich bei 
	der vorgeschlagenen Spachtelmasse ganz normale Abtönfarbe erwiesen, da beide auf wäßriger 
	Basis hergestellt sind. (Diese Abtönfarbe bei Zwei-Komponenten-Spachtel zu verwenden halten wir für 
	ungeeignet, weil Feuchtigkeit die meisten Abbinde-Prozesse verhindert. Hier müßte eine Puderfarbe zur
	Anwendung kommen.) Es genügt ein halber Tropfen auf etwa 2 cm Stranglänge. Zu viel Abtönfarbe macht 
	die Masse schlecht trocknend und krümelig. Druckertinte geht auch, aber sie macht die endgültige Farbe 
	grau-violett, aber nicht schwarz.
	
	Wir haben die 5 Anschlüsse so plaziert, daß alle mit ihrem Partner 'Rücken an Rücken'
	verbunden werden müssen. So ist automatisch das richtigen Bild auf Vorder- und Rückseite garantiert.
	
	
	So sieht eine von uns gebaute Laterne aus. Sie steht auf der Anlage des H. Nevoigt, der auch das Foto geschossen 
	hat.
	Man sieht deutlich den Unterschied zu der Version mit nur 1 LED pro Segment, wie sie auf der 1. Seite dieses 
	Berichtes gezeigt ist.
	
      
      
	Für weitere Fragen stehen gern zur Verfügung:
	- der MEC; Besichtigung und Fachsimpelei z.B. an unseren "Club-Abenden"
	- der Autor: Hans Peter Kastner
	
      
    
      
	Version vom: 07.03.2021; erstellt am: 27.01.2007
	
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