Tips&Tricks 67: Bau von geteilten Achsen
Zur optimalen Stromabnahme für beleuchtete Gleichstromwagen sind, besonders bei Zweiachsern, elektrisch
geteilte Achsen notwendig. Mit 'optimal' bezeichnen wir nicht nur die elektrischen, sondern auch die mechanischen
Eigenschaften, besonders die Bremswirkung der Schleifkontakte, aber auch deren Neigung zum Quietschen.
Da fertig hergestellte Achsen sehr teuer sind und auch keine (wie gerade beschrieben) optimalen Eigenschaften
haben können, haben wir hier eine Selbstbau-Anleitung für Sie:
Wagenachsen bekommt man oft sehr preiswert im Internet, weit unter 1 € pro Stück. Diese werden mittig
getrennt, z.B. mit einer kleinen Trennscheibe. Dabei bitte eine Schutzbrille nicht vergessen! Als neues
Verbindungselement dient ein kleines Polystyrol-Rohr, das auf ca. 10 - 11 mm abgelängt wird. In die Mitte
des Rohres wird ein 1-mm-Querloch gebohrt. Nach dem Versäubern aller Schnitte und leichtem Anfasen der
Achshälften und der Rohr-Enden wird die Achse mit 2-Komponenten-Kleber zusammengebaut. Dabei tritt
überschüssiger Kleber durch das Querloch aus. Ohne diese Bohrung könnte ein Zusammenbau nicht
erfolgen!
Die Isolierbuchse sollte genau mittig sitzen, und das Radsatz-Innenmaß muß genau 14,3 mm betragen. Sie
müssen ebenfalls die Länge der fertigen Achse, also den Spitzenabstand, kontrollieren. Dieser kann durchaus
unterschiedlich sein, je nachdem, in welchen Wagen Sie die Achsen einbauen wollen.
Die aus der Buchse herausragenden Achsstummel müssen völlig frei von Kleber sein, da dort später die
Stromabnahme erfolgen soll, s. letztes Bild in diesem Beitrag. Hierzu haben wir schon mehrere Beiträge
veröffentlicht, für
2-Achser und
4-Achser.
Wer sich allerdings mit unserer
elektronischen Zugbeleuchtung
befassen will, braucht sich um Arbeiten wie hier bechrieben nicht zu kümmern, da unsere Beleuchtung
Nachleuchtzeiten fast im Minutenbereich hat.
Der Rohr-Innendurchmesser beträgt 1,9 mm, außen 3,2 mm.
Hersteller:
Fa. Plastruct, Best.-Nr. 90604
oder
Fa. Krick, Best.-Nr. 190604, www.krick-modell.de
10 Rohre von je 400 mm Länge kosten knapp 8 €.
Der Erfolg:
Je Achse haben wir 2 Stromabnahmepunkte bei minimalem Rollwiderstand, also mit (nach unserer obigen Definition)
optimalen Eigenschaften.
Ein kleines 'Aaaaber' sollte hier nicht verschwiegen werden: Wer sich nicht-isolierte Achsen (System Märklin)
besorgt, muß sich entweder mit den etwas größeren Spurkränzen abfinden oder diese abdrehen
(was nicht jedermanns Sache ist), oder er muß sich Gleichstromachsen besorgen, von denen aber dann jeweils
gleich zwei für die hier beschriebene Arbeit verbraucht werden. Dabei aber beim Trennen nicht vergessen: die
beiden Achsstummel dürfen sich später nicht berühren!! (Tschulligung, daß wir dies hier
schreiben; aber besser, wenn man noch mal an so was Selbstverständliches erinnert.) Der Achsstummel mit dem
isolierten Rad muß dann in die Bastelkiste wandern; oder Sie versuchen, die Isolierung mit einer
kräftigen Portion Leitlack zu überbrücken.
Bilder sagen mehr als Worte:
die geteilte Achse
die Isolierbuchse mit dem Querloch
die fertige Achse ...
... in ein Drehgestell eingebaut, mit den Stromabnehmern
Für weitere Fragen stehen gern zur Verfügung:
- der MEC; Besichtigung und Fachsimpelei z.B. an unseren "Club-Abenden"
- der Autor: Bernd Haarmann
erstellt am: 07.06.2009
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