Tips&Tricks 15: Mehrpunkt-Stromabnahme bei 4-Achsern
        
      
    
      
	Es ist schon ärgerlich: da hat man Schnellzugwagen mit 8-Rad-Stromabnahme und handelt sich den Nachteil 
	ein, daß der Zug vor einem Signal nicht ordnungsgemäß anhält, weil die Wagen immer wieder den 
	Strom in den Halteabschnitt leiten, jeder Wagen von Drehgestell zu Drehgestell. Dies ist in den Bildern unten mit 
	'der böse Messingstreifen' beschrieben.
	
      
      
	Die Wagen mit serienmäßiger 8-Punkt-Stromabnahme:
      
      
	 Die erste Abhilfe besteht darin, wieder zurück zur 4-Rad-Stromabnahme zu gehen, indem die Stromverbindungen von 
	einem Drehgestell zum anderen im Wagenboden herausgetrennt werden. Bei Roco sind dies z.B. lange dünne 
	Blechstreifen.
	Die erste Abhilfe besteht darin, wieder zurück zur 4-Rad-Stromabnahme zu gehen, indem die Stromverbindungen von 
	einem Drehgestell zum anderen im Wagenboden herausgetrennt werden. Bei Roco sind dies z.B. lange dünne 
	Blechstreifen.
      
      
	(Nebenbei: wer für diese Blechstreifen selber keine Verwendung findet, der schicke sie bitte im Briefumschlag 
	an den MEC. Danke dafür! Wir können so etwas immer gebrauchen.)
	
      
      
	 Wer aber weiterhin die 8-Rad-Stromabnahme haben will und auf etwas Helligkeit der Lämpchen verzichten kann, der 
	könnte zwischen die Stromabnahme und die Beleuchtung je einen Gleichrichter setzen. So ist die Versorgung von 
	jedem Drehgestell aus gesichert, aber die Leitung von einem zum anderen Drehgestell ist unterbunden. Auch hier 
	müssen die Blechstreifen entfernt werden.
	Wer aber weiterhin die 8-Rad-Stromabnahme haben will und auf etwas Helligkeit der Lämpchen verzichten kann, der 
	könnte zwischen die Stromabnahme und die Beleuchtung je einen Gleichrichter setzen. So ist die Versorgung von 
	jedem Drehgestell aus gesichert, aber die Leitung von einem zum anderen Drehgestell ist unterbunden. Auch hier 
	müssen die Blechstreifen entfernt werden. 
      
      
	Weitere Verwendung dieser Streifen: s. oben.
      
      
	Die Beleuchtung wird hier, unabhängig von der Fahrtrichtung, mit Gleichspannung immer derselben Polarität 
	betrieben. Damit wäre es möglich, selbstgebaute elektronische Innenbeleuchtungen, z.B. mit LEDs, 
	anzuschließen.
	
	 Die Modelleisenbahner, die eine NF-Dauerzugbeleuchtung betreiben, können die Stromzufuhr durch den Einbau 
	weiterer Kondensatoren verbessern. Sie erhalten die echte 8-Rad-Stromabnahme bei gleichzeitiger 
	gleichstrommäßiger Trennung der Drehgestelle.
	Die Modelleisenbahner, die eine NF-Dauerzugbeleuchtung betreiben, können die Stromzufuhr durch den Einbau 
	weiterer Kondensatoren verbessern. Sie erhalten die echte 8-Rad-Stromabnahme bei gleichzeitiger 
	gleichstrommäßiger Trennung der Drehgestelle.
	
	 
	
      
      
	Nachrüsten der anderen Wagen:
      
      
	Die bisher genannten Drehgestelle hatten Messing-Achslager und waren für eine 8-Rad-Stromabnahme 
	ausgerüstet. Nun gibt es aber auch andere Konstruktionen (und das sind die meisten), die werksseitig 
	überhaupt keine Möglichkeiten vorgesehen haben, Strom abzunehmen. Um diese Fahrzeuge geht es im weiteren.
	
	 Die Frage, wie man nun von einem Drehgestell-Rad eine Stromabnahme bewerkstelligen soll, wollen wir durch das Foto 
	rechts beantworten. Es stellt ein Lima-Drehgestell dar, das eine kleine Platine erhalten hat, Dicke 0,5 mm. Deren 
	Bohrungen passen genau auf die 4 kleinen Zäpfchen, die am Drehgestell angegossen sind. Auf die Platine werden 
	2 Federbronze- oder Neusilber-Drähtchen (0,2 bis 0,3 mm dick) gelötet, die innen an den Rädern 
	schleifen. In der Mitte befindet sich ein kleines Loch, durch das die Leitungen für die Innenbeleuchtung nach 
	oben durch den Drehgestell-Befestigungszapfen hindurch geführt werden. Seitlich ganz außen besitzt die 
	Platine kleine Bohrungen, durch die kleine gekürzte Nägelchen 'heiß' in den Kunststoff des 
	Drehgestells gedrückt werden. Man kann die Platine natürlich auch festkleben. Zwischen den Leiterbahnen 
	ist ein SMD-Widerstand (10 kΩ) zu erkennen, der zur Gleisbesetztmeldung dient. Die Leiterbahnen wurden wegen 
	der besseren Sichtbarkeit (= Fotografier-Anstrich!) verzinnt. Es spricht jedoch nichts dagegen, das Ganze vor dem 
	Einbau schwarz zu lackieren oder auch eine normale 1,5-mm-Platine einzubauen.
	Die Frage, wie man nun von einem Drehgestell-Rad eine Stromabnahme bewerkstelligen soll, wollen wir durch das Foto 
	rechts beantworten. Es stellt ein Lima-Drehgestell dar, das eine kleine Platine erhalten hat, Dicke 0,5 mm. Deren 
	Bohrungen passen genau auf die 4 kleinen Zäpfchen, die am Drehgestell angegossen sind. Auf die Platine werden 
	2 Federbronze- oder Neusilber-Drähtchen (0,2 bis 0,3 mm dick) gelötet, die innen an den Rädern 
	schleifen. In der Mitte befindet sich ein kleines Loch, durch das die Leitungen für die Innenbeleuchtung nach 
	oben durch den Drehgestell-Befestigungszapfen hindurch geführt werden. Seitlich ganz außen besitzt die 
	Platine kleine Bohrungen, durch die kleine gekürzte Nägelchen 'heiß' in den Kunststoff des 
	Drehgestells gedrückt werden. Man kann die Platine natürlich auch festkleben. Zwischen den Leiterbahnen 
	ist ein SMD-Widerstand (10 kΩ) zu erkennen, der zur Gleisbesetztmeldung dient. Die Leiterbahnen wurden wegen 
	der besseren Sichtbarkeit (= Fotografier-Anstrich!) verzinnt. Es spricht jedoch nichts dagegen, das Ganze vor dem 
	Einbau schwarz zu lackieren oder auch eine normale 1,5-mm-Platine einzubauen.
	Grundsätzlich sollte versucht werden, die beiden Anschluß-Drähtchen mitten durch den Drehzapfen zu 
	führen. Dadurch sind sie gleich im Wagen-Inneren und behindern auf keinen Fall die Beweglichkeit des 
	Drehgestells. Entweder man bohrt das kleine Loch im Zentrum auf (von 1 auf 1,4 mm), was vielleicht etwas 
	problematisch sein dürfte wegen der Stabilität, oder man isoliert eine der beiden Litzen lang ab und 
	führt sie nackt an die Drehgestellplatine heran. Es reicht ja, wenn nur einer der Drähte isoliert ist.
	
	 Dieses Platinchen war die 'Null-Serie'. Das optimierte Teil ist hier (mit Maßen) um 90°
	verdreht dargestellt. Diese neue Platine wurde auf die unbedingt nötige Breite gebracht, damit die 
	Federdrähte freies Spiel haben.
	Dieses Platinchen war die 'Null-Serie'. Das optimierte Teil ist hier (mit Maßen) um 90°
	verdreht dargestellt. Diese neue Platine wurde auf die unbedingt nötige Breite gebracht, damit die 
	Federdrähte freies Spiel haben.
	Auf ähnliche Weise kann jedes beliebige Drehgestell für eine Allrad-Stromabnahme umgerüstet werden. 
	Man sollte versuchen, die Drähtchen, wenn sie schon an den Innenflächen der Räder liegen müssen, 
	so dicht wie möglich an der Achse schleifen zu lassen, damit sie so wenig wie möglich bremsen.
	Diese Anordnung ist in den hier stehenden Skizzen beschrieben. Die Schleifer-Drähte sollten so gerade wie 
	irgend möglich ausgeführt werden. Die Reibungskräfte an den Schleifern sollten immer in Richtung 
	der Drähte gehen, nie quer dazu. Die Drähte neigen ansonsten zum Pfeifen und Quietschen. Ein Hauch von 
	einem Mini-Tröpfchen Öl könnte nicht schaden. Aber ein 'Viel hilft viel' ist hier völlig fehl 
	am Platze! Das Öl fängt auch Staub ein; und viel Öl fängt eben auch viel Staub ein.
	 
	
	Natürlich funktioniert das alles auch mit 'normalen' Gleichstrom-Achsen. Wir raten aber davon ab, einen der 
	Kontakte auf der Achse schleifen zu lassen. Der andere, der direkt an seinem Rad den Strom abnehmen muß, 
	schiebt den Radsatz zur Seite, so daß der sich nicht mehr ganz frei der Schiene anpassen kann. Es könnte 
	sein, daß die Fahreigenschaften darunter leiden.
	
	Ideal wäre die Stromabnahme außen zwischen Rad und Radlager, ähnlich wie in 
	 Tips&Tricks 14 
	beschrieben. Dies geht sehr gut bei dem Eurofima-Drehgestell von Roco, s. unten unter Fiat Y. Bei dem 
	Lima-Drehgestell (Foto weiter oben) war leider kein Platz, den Draht dort an die Achse heranzuführen.
	
	In der MIBA stand ein Artikel, in dem vorgeschlagen wurde, die Isolierbuchse zwischen den Rädern zu 
	kürzen, so daß am Rad etwas 'nackte' Achse zu sehen ist, und dort den Schleifer angreifen zu lassen. Wir 
	halten dies für eine sehr gute Idee; geben aber zu bedenken, daß die Konstruktion dadurch etwas weniger 
	stabil wird und das Spurkranzinnenmaß (14,3 mm) genau überprüft werden muß, besonders nach 
	einem Einbau der Radsätze.
	
      
      
	30.04.2009:
      
      
	Oder man klebt die Achsstummel in der Isolierbuchse fest. Dabei muß aber die Buchse in der Mitte eine kleine 
	Querbohrung erhalten, damit die Luft und überschüssiger Kleber austreten können.
	Dazu haben wir einen Beitrag zum
	Selbstbau von geteilten Achsen
	veröffentlicht.
	
	Hier Vorschläge für die Gestaltung von Platinchen für andere Drehgestell-Bauformen:
	
      
    
       
      
       
    
      
	
	Für weitere Fragen stehen gern zur Verfügung:
	- der MEC; Besichtigung und Fachsimpelei z.B. an unseren "Club-Abenden"
	- der Autor: Hans Peter Kastner
	
      
    
      
	Version vom: 18.11.2012; erstellt am 11.10.2003
	
	Copyright © 2003 - 2012 by Modelleisenbahnclub Castrop-Rauxel 1987 e.V.