Projekt 10: Dauerzugbeleuchtung
Spezielle Lösung: Triebwagen Roco VT 11.5
Der Triebzug besteht, mit Erweiterung, aus insgesamt 7 Wagen, von denen nur die Triebköpfe und der
Abteil-Wagen doppelt vorhanden sind, also aus 5 unterschiedlichen Typen. Die Triebköpfe erhalten je 2
unterschiedliche Platinen: die Motorplatine (ersetzt die bisherige) und eine Beleuchtungsplatine für den
hinteren Teil.
1.: alle Zwischenwagen:
Wegen des völlig unterschiedlichen Aufbaus der Wagenbeleuchtungen (fast alles Unikate) haben wir (in der
aktuellen Ausbaustufe) die Platinen als die Träger der LEDs nur einseitig ausgeführt, mit der Kupferseite
nach unten, wie in den bisherigen Konstruktionen auch. Die Ansteuerung haben wir auf einer eigenen kleinen Platine
untergebracht (0,5 mm dick), die dann auf die Oberseite der Lichtplatine aufgeklebt wird, paßgenau über
den Bohrungen für die Einspeisung. Die 'Durchkontaktierung' übernehmen kleine Drähte. So ist
sichergestellt, daß ohne viel Aufwand die Beleuchtung individuell vorgenommen werden kann.
So wie im Bild sehen alle Wagen aus. Die Trägerplatine für die LEDs paßt, mit leichtem
Untermaß, in die Aussparung im Wagenkasten. Links die Stromversorgung; sie wird hier nur vom linken Drehgestell
mit Spannung versorgt. Das sollte bei einer Dauer-Zugbeleuchtung reichen. Leicht durch die Platine hindurchschimmernd
sieht man die eingelöteten LEDs: eine für jedes Abteil. Rechts liegt ein 10-kΩ-Widerstand für
die Fahrzeugerkennung. Der wurde bei der Entwicklung der Elektronik schlicht und einfach vergessen. Jeder Wagen
erhält eine komplette eigene Dauerbeleuchtungselektronik. So steht genügend 'Goldcap-Kapazität' zur
Verfügung; und die Wagen sind frei kuppelbar, also ohne störende Kabelverbindungen untereinander.
Die Fahrzeuge des Autors stammen aus einer Uralt-Serie, die noch für den Einbau von Beleuchtung vorbereitet war.
Sie besitzen unten am Wagenkasten noch Schleifer, die den Strom von den Drehgestellen abnehmen. Ein Nachbau
muß mit anderen Materialien vorgenommen werden, da die dort ersichtlichen Federbleche nicht mehr erhältlich
sind. Da der Platz bis zum Drehgestell ausgesprochen groß ist (über 2,5 mm), läßt sich ein
Ersatz mit hauchdünnem Federbronze-Draht bewerkstelligen. Die Schlitze im Wagenboden sind auch bei den neuesten
Serien noch vorhanden. Oder: man lötet die Stromzuleitungen direkt am Drehgestell an. Die Kontaktbleche
lassen sich leicht herausnehmen, so daß der Kunststoff der Drehgestelle nicht von der Löt-Hitze in
Mitleidenschaft gezogen wird.
2.: Motorwagen:
Die beiden Motorwagen erhielten eine Sonderplatine, die die serienmäßige Motorplatine ersetzt:
Im Bild links sehen Sie die Original-Motorplatine des VT11.5 (Roco), auf der noch sehr viel Platz ist. Das rechte
Bild zeigt den Neubau mit der kompletten Stromversorgung, sowohl für das Fahrlicht als auch die Innenbeleuchtung.
Die Kontaktbleche für den Motor haben wir dort angeschraubt und dann verlötet. Der Original-Motor liegt
bei uns "falsch herum": wenn sein rechter Anschluß mit den rechten Rädern verbunden wird, ist
die Fahrtrichtung falsch. Daher die unschöne schwarze Verdrahtung vor dem Motor, mit der wir diesen Fehler
korrigiert haben.
Die Platine für die Innenbeleuchtung befindet sich, mit der sagenhaften Anzahl von 7 LEDs, im Hinterteil des
Motorwagens. Im Bild sehen Sie die Form der Platine und die Lage im Fahrzeug; links die Stromversorgung, die von der
Motorplatine eingespeist wird. Das sind genau die beiden Drähte (blau und rot), die von der Motorplatine
(im Bild oben, dort genau mittig nach oben) abgehen.
Die Konstruktion der Versorgung der Frontlampen wurde nach dem Motto
'rot klaut weiß den Strom',
wie wir sie am
Steuerwagen
angewendet haben, vorgenommen.
Was dieser ganze Aufwand für einen Erfolg hat, sehen Sie an den folgenden Fotos. In den einzelnen Bildern
ist jeweils links das Original zu sehen, rechts die Situation nach unserem Umbau.
Bei 4 Volt, vorwärts |
Bei 4 Volt, rückwärts |
Bei 8 Volt, vorwärts |
Bei 8 Volt, rückwärts |
Bei 12 Volt, vorwärts |
Bei 12 Volt, rückwärts |
Die Bilder wurden mit zwei nebeneinander stehenden Fahrzeugen aufgenommen, sind also nicht bearbeitet. Das
Überstrahlen der Lampen in einigen Bildern liegt an der Überforderung der Kamera: Der Kontrast war einfach
zu hoch. Bei 'Rückwärts 12 Volt' sieht man beim Original die A-Lampe leicht rot mitleuchten (Streulicht).
Das abzustellen war natürlich eine Herausfordeung. Den mechanischen Umbau der Lichtleiter haben wir unter der
Überschrift
Puff-Effekt
beschrieben.
Ausblick:
Die Konstruktion der Versorgung der Frontlampen ist doch etwas zu strom-aufwendig. Der Goldcap nimmt es übel.
Wir wollen sie einzeln mit
2 MOSFETs
ansteuern. Dazu muß natürlich die Motorplatine noch einmal modifiziert werden.
Weiterhin wollen wir die Einspeisung des Rotlichts in die Frontlampen auch gleich gründlich ändern:
Anstelle der Konstruktion mit dem sehr stark modifizierten Lichtleiter wollen wir die dort vorgesehenen
Rotlicht-Einspeisungen abtrennen und zwei kleine Adapter direkt auf die Leitstäbe der Frontlampen für das
Schlußlicht aufkleben. Das Material, aus dem diese Adapter gefertigt werden, ist beliebig: von Kunststoff bis
Messing oder auch Schrumpfschlauch ist alles möglich. Das müssen wir noch ausprobieren. Auf der einen Seite
müssen die Adapter an die Frontlampen passen und auf der anderen Seite eine SMD-LED aufnehmen können; und
dabei natürlich kein Rotlicht verstreuen! Befestigt werden soll das alles durch Kleben; auch an das
Gehäuse, damit sich während des Fahrens nichts losrappeln kann (oder gar, noch schlimmer, abbricht). Die
Stromversorgung für die roten LEDs wollen wir im Gehäuse-Oberteil nach hinten bis zur
Innenbeleuchtungs-Platine führen und von dort weiter zur Motor-Platine. Das hat den Vorteil, daß beim
Auseinanderbauen nicht zufällig diese Drahtverbindung übersehen wird und dann vorn etwas abreißt,
Draht oder Lichtleiter. Also muß leider auch diese Platine geändert werden.
Für weitere Fragen stehen gern zur Verfügung:
- der MEC; Besichtigung und Fachsimpelei z.B. an unseren "Club-Abenden"
- der Autor: Hans Peter Kastner
Version vom: 10.03.2021; erstellt am: 03.02.2008
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