Tips&Tricks 64: Die richtigen Licht-Farben an Signalen
Wer glaubt, die Farbe einer LED (nicht einer weißen!) durch Tauchlack auch nur ein wenig ändern zu
können, der irrt. Grund: Die Farbe einer Lichtstrahlung wird allein durch ihre Wellenlänge bestimmt; und
LEDs strahlen ihr Licht in (fast) nur einer einzigen Wellenlänge aus. Und diese kann man durch Farbauftrag
nun mal nicht ändern.
Man kann also so ein derartig erzeugtes Licht durch Farbauftrag (der wirkt wie ein Filter) nur abdunkeln! Das
bedeutet beispielsweise, daß ein roter Lack alle Licht-Farben außer Rot dämpft. Wenn nun aber die
Lichtquelle kein Rot aussendet, wirkt sie durch diesen Farbfilter 'schwarz', also dunkel.
Dieses Naturgesetz macht man sich bei einigen modernen Modellbahn-Flügelsignalen zunutze. Als Lichtquelle
dienen zwei sehr eng nebeneinander liegende LEDs, die eine grün, die andere rot. Bei 'Halt' liegt eine rote
Blende (also ein roter Farbfilter) vor den LEDs; sie dämpft das Grün vollständig, so daß
tatsächlich nur Rot zu sehen ist; und umgekehrt.
Das Gelb an Ampeln und Signalen ist kein reines Gelb, sondern hat einen leichten Rot-Stich. Aber von Orange ist
es noch weit entfernt. Ebenso hat dort das Grün einen kräftigen Blaustich: mann nennt es 'true green' oder
auch 'Verkehrs-Grün'.
Wir wollen hier nur darauf hinweisen, daß man sich nicht mit Allerwelts-LEDs zufrieden geben, sondern es auch
bei deren Farben richtig machen sollte.
Zu diesem Thema hat Herr
Grob
eine sehr gute Internet-Seite aufgebaut, der wir nichts hinzufügen können. Dort stehen auch Bezugsquellen
für die von ihm vorgeschlagenen LEDs.
Doch: Eines ist hinzuzufügen: Das von H. Grob vorgeschlagene 'Weiß' ist uns zu hart, zu 'kalkig'. Wir
schlagen eine 'warm-weiß' leuchtende LED vor. Sie erinnert eher an eine Glühlampe.
23.01.2011, Idee zum Umbau der weißen LEDs an den Viessmann/Conrad - Ausfahrsignalen:
Idee: Bernd Haarmann
Die "weißen" LEDs sitzen als SMD-0603-Bausteine auf einer kleinen Zwischenplatine, die dann,
ähnlich wie die anderen LEDs, auf die Gesamt-Platine aufgelötet wird. Im Lieferzustand sind die LEDs gelb
und unterscheiden sich in ihrer Farbe nicht von der unten liegenden LED für die Anzeige von Hp2. So geht es
nun wirklich nicht! Es wird (für teures Geld) eine Austauschplatine angeboten, mit angeblich weißen LEDs,
aber die sind, igitt, kalkig weiß.
Ein Auswechseln der LEDs gestaltet sich ausgesprochen schwierig, da sie exakt eingelötet werden müssen, es
aber keinen Anhaltspunkt für die Positionierung gibt. Wir schlagen vor, die LEDs direkt hinter die Aussparungen
am Signalschirm (s. Bild) zu kleben (dabei den leicht exzentrisch liegenden Leuchtpunkt beachten) und sie über
dünne Drähtchen mit der Gesamt-Platine zu verbinden.
Genaue 'Hingucker' werden feststellen, daß auf unserem Bild die beiden LEDs in Reihe geschaltet sind.
"Geht nicht: 2 weiße LEDs in Reihe an 5 Volt, wo doch jede für sich allein schon 3 Volt haben
will!"
Dem müssen wir mit einem entschiedenen Jein antworten! Es geht nicht, wenn wir die LEDs mit einer gesiebten
Gleichspannung versorgen, wie sie z.B. aus einem Spannungsregler (µA78L05) herauskommt. Es geht, wenn die
Versorgungsspannung eine
schlecht gesiebte Gleichspannung
ist (bei der die maximale Spannung über 5 Volt liegt). Diese Spannungsspitzen bringen die LEDs zum Leuchten.
Wenn unsere Augen 100 Bilder je Sekunde verarbeiten könnten, würden wir die LEDs flackern sehen.
Da wir (schon wegen der
PICs, mit denen wir die Signale ansteuern)
mit gleichmäßigen Gleichspannungen arbeiten, kommt für uns die Serienschaltung nicht in Frage. Das
hier gezeigte Foto ist bei den ersten Umbau-Versuchen gemacht worden, als wir noch mit unseren 15 Volt an die
Lichtsignale herangegangen sind.
Das Gleiche könnte man wahrscheinlich auch mit den Zwerg-Lichtsignalen machen. Sie sind ebenfalls mit SMD-LEDs
aufgebaut. Das werden wir bei Gelegenheit ausprobieren ...
08.10.2014, Einlöten der empfohlenen LEDs an den Viessmann/Conrad - Ausfahrsignalen:
Wie auch H.Grob schon feststellt: Die LEDs passen wegen ihrer Bein-Geometrie nicht so richtig in die
Viessmann-Leiterplatten. Das Ganze baut zu hoch, und darunter leidet das Aussehen des Signals, weil die Platine
deutlich sichtbar aus dem Schirm herausragt. Man könnte die überstehenden Bereiche der Beinchen abfeilen.
Aber dabei werden sie so dünn, daß dadurch wieder andere Probleme auftreten können.
Wir schlagen vor, den anderen Weg zu gehen und die Platine so auszufräsen, daß die Beinchen Platz finden.
Dazu dient ein 0,9-mm-Fräser, den man (gebraucht) bei einem freundlichen Zahnarzt erhalten kann.
Mit ihm wird ein Schlitz zwischen den beiden Befestigungs-Bohrungen eingebracht, so daß die Beinchen dort gut
unterkommen können. Auf den nebenstehenden Bildern sehen Sie einen Schlitz, der für die linke rote LED
(Hp0) gefräst wurde. Die anderen 3 LEDs brauchen natürlich auch noch ihre Schlitze. Daß hier die
Leiterbahn komplett durchtrennt wurde, ist nicht tragisch. Sie muß durch beidseitiges Löten am LED-Pin
repariert werden.
Für weitere Fragen stehen gern zur Verfügung:
- der MEC; Besichtigung und Fachsimpelei z.B. an unseren "Club-Abenden"
- der Autor: Hans Peter Kastner
Version vom: 08.10.2014; erstellt am: 09.04.2009
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