Tips&Tricks 13: Achs-Widerstände für Gleisbelegtmeldung
Für elektronische Gleisbelegtmeldung ist es sinnvoll, daß an jedem Wagen jede Achse
mit einem Widerstand versehen wird.
So ist sichergestellt,
- daß auch ein einzelner (liegengebliebener) Wagen sein Vorhandensein melden kann,
- daß die Wagen in Zügen beliebig gemischt werden können und
- daß auch bei schlechtem Kontakt (z.B. Weichenherzstück) immer eine sichere Meldung gewährleistet
ist.
Nun kostet aber eine industriell gefertigte Achse weit über 4 €, was einen erheblichen
'Anschaffungswiderstand' (wo wir schon einmal bei Widerständen sind) darstellt. So wird aus Kostengründen
nicht jede Achse ausgerüstet, was natürlich dann die Freizügigkeit bei der Zugbildung einschränkt
und die Sicherheit der Meldung beeinträchtigt.
Also wird von Hand mit viel Mühe (und Zeitaufwand) Leit- und Widerstandslack aufgetragen, was die Kosten (pro
Achse!) relativ stark verringert.
Es geht aber noch sehr viel einfacher und noch sehr viel preiswerter:
Sprühen Sie die isolierte Radinnenseite mit Graphit-Spray ein. Eine Dose Graphit-33 kostet um 7 €.
Für das Geld können Sie noch nicht einmal 2 Fertig-Achsen kaufen!! Mit einer Dose können hunderte von
Achsen behandelt werden. Dazu stellt man die Achse hochkant mit dem isolierten Rad in ein Loch vom Raddurchmesser,
wobei darauf geachtet werden sollte, daß der Spurkranz gut anliegt. Damit verhindert man das Unterlaufen des
Sprays und damit unnötig große Putzarbeiten. Sprühdauer höchstens ¼ Sekunde, mit
Sprühröhrchen. Nach ein paar Minuten Trockenzeit ist die Achse fertig behandelt. Je nach Sprühdauer
erhält man Widerstandswerte von 5 bis 50 kΩ.
Der entstandene graue Graphit-Belag kann durch Polieren schwarz gemacht werden; und durch starkes Reiben kann ein zu
kleiner Widerstandswert erhöht werden.
Die ersten behandelten Achsen sind über 10 Jahre alt und haben sich in ihren Eigenschaften nicht verändert.
Leider gibt es neuerdings ein Problem bei der Sache:
Aus unbekanntem Grund kann der niedrige Widerstandswert mit Sprühdosen neueren Datums nicht mehr hergestellt
werden. Sie können aber 30 kΩ gut erreichen.
Z.Zt. ist dies für uns noch ein Problem, da wir noch Gleisbesetztmelder der '1. Generation' eingebaut haben,
die erst bei 8-10 kΩ ansprechen. Die neuesten Geräte benötigen nur noch etwa 140 kΩ. Wenn alle
alten ausgetauscht sind, können wir unbesorgt 'sprühen'.
Für weitere Fragen stehen gern zur Verfügung:
- der MEC; Besichtigung und Fachsimpelei z.B. an unseren "Club-Abenden"
- der Autor: Hans Peter Kastner
Version vom: 15.04.2005; erstellt am: 11.10.2003
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