Projekt 10: Dauerzugbeleuchtung
Spezielle Lösung: Dampflok Roco BR 01.10
Umbau der BR 01.10 (Roco):
Bei der Suche nach Lösungen, Dampfloks zu beleuchten, wurden wir an der Digitalschnittstelle 'fündig'.
Als Beispiel soll hier die BR 01.10 von Roco dienen. Sie ist für den Einbau einer Digital-Schnittstelle
vorbereitet und hat demnach auch (über die Tenderkupplung hinweg) separate Stromversorgungsleitungen für
die Frontlampen. Dieser Umstand kommt uns gerade recht. Wir brauchen also nichts weiter zu tun als eine kleine
Stromversorgungsplatine
in den Tender am Platz für die Decoderschnittstelle einzubauen.
In der Lok wird die serienmäßige Glühlampe durch eine weiße 3-mm-LED ersetzt. Die A-Lampe
muß eine eigene LED erhalten, die einfach seitlich an die Haupt-LED angeklebt wird. Da das Licht der unteren
Lampen auch nach dem Umbau einen leichten Rotstich hatte, der höchstwahrscheinlich von der Lackierung des
Rahmens herrührt, wurde der Lichtleiter mit Alufolie unterlegt, was eine gute Abhilfe war. Das Licht der
A-Lampe leuchtete zu hell. Diesem Manko haben wir abgeholfen, indem wir ein Blatt dünnes Papier (mit kleinen
Nadelstichen zur Helligkeits-Justierung) zwischenlegten. Beim Übergang vom Längsträger zur
Pufferbohle trat Licht aus. Dies haben wir unterbunden, indem wir auch hier ein kleines Blatt Alufolie unterlegten
und dieses dann von außen mit einem schwarzen Filzschreiber anmalten.
In dem Foto rechts sehen Sie die Anordnung der 3-mm-LED und der kleinen Huckepack-LED (Baugröße 0805),
die mit feinen Drähtchen parallel zur großen LED geschaltet ist (Ansicht vor dem Verkleben).
Die Tender-LEDs brauchen interessanterweise sehr viel mehr Strom als die Front-LEDs. So stellt sich beim Zusammenbau
heraus, daß es tatsächlich notwendig ist, beide Licht-Gruppen mit getrennten Widerständen zu
versorgen. Nach vorn wurden (in diesem speziellen Fall) 680 Ω vorgeschaltet; im Tender waren es nur 100
Ω.
Die 8-polige Schnittstelle hat nach NEM 652 folgende Belegung:
Pin 4 und 8 | Stromabnahme an den Rädern |
Pin 1 und 5 | Motoranschluß |
Pin 7 | + für Beleuchtung |
Pin 6 | - für Beleuchtung vorn |
Pin 2 | - für Beleuchtung hinten |
Pin 3 | ist normmäßig nicht belegt. |
Der Stecker, der auf der Schnittstelle sitzt (oder besser: saß), verbindet Pin 1, 2 und 8 sowie Pin 4, 5 und
6 (in der Skizze rot gezeichnet). Der neue Stecker muß weiterhin die Brücken 1-8 und 4-5 enthalten,
damit der Motor weiter laufen kann. An diese Kontakte wird auch die neue Platine angeschlossen (Eingang). Der Ausgang
(+ und - der Lampenspannung) kommt an die Pins 7 (+), 6 (- vorn) und 2 (- hinten). Dabei dürfen die
Vorwiderstände für die LEDs nicht vergessen werden:
Wir schlagen vor, für die LEDs vorn und hinten je einen eigenen Vorwiderstand zu verwenden. Entweder werden sie
mit auf die Platine gebaut oder auf dem neuen Stecker integriert oder in die Leiterbahn der Stromzuführung zu
den LEDs gelötet. Wir haben uns für die letztere Lösung entschieden. Es ist immer genügend Platz
vorhanden, man spart eine Leitung zwischen Decoderstecker und Platine, und die Konstruktion ist mechanisch stabil.
Links sehen Sie die 4-drähtige Verbindung vom Decoder-Anschluß zu unserer Stromversorgungs-Platine.
Daß die Plus-Leitung der Gleichspannung eine blaue Isolation hat, liegt nicht am übermäßigen
Alkoholkonsum des Autors, sondern an der NEM-Norm 652. Dort ist dieser Irrsinn tatsächlich nachzulesen.
Die Platine wird einfach auf den Motor geklebt und der Goldcap-Elko mit breitem Schaumstoff-Klebeband auf die
Platine. Da wir die VT-11-Standard-Platine benutzt haben (nicht schon wieder ein neues Layout!), muß das
Beschwerungsgewicht im Tender-Tank etwas gekürzt werden. Kein Problem.
Auf Nachfrage schreibt uns Roco, daß bei allen H0-Lokomotiven Platz für einen Decoder von 26,5 x 16 x
6,5mm ist. Wir werden uns danach richten.
Für weitere Fragen stehen gern zur Verfügung:
- der MEC; Besichtigung und Fachsimpelei z.B. an unseren "Club-Abenden"
- der Autor: Hans Peter Kastner
Version vom: 12.04.2008; erstellt am: 03.02.2008
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