Projekt 9: Ladegerät für Faller-Car-Autos
        
      
    
      
	Es ist unbefriedigend, daß für die genannten Autos immer noch kein computergesteuertes Ladegerät im
	Handel ist. Die von der Fa. Faller vertriebenen Geräte müssen entweder beaufsichtigt werden oder an einer 
	Schaltuhr betrieben werden. Die Ladezeit ist mit angegebenen 7 Stunden zu lang. Besser wäre eine wesentlich 
	kürzere Dauer. Wahrscheinlich rührt die Ladezeit von einem 'gebremsten' Ladestrom her, damit bei 
	versehentlichem Nicht-Abschalten die Akkus nicht gleich überhitzen und explodieren.
	Herkömmliche Ladegeräte sind nur für einzelne Zellen geeignet, aber nicht für Akkupacks mit 2 
	Zellen, wie sie (z.T.) beim Faller-Car-System verwendet werden. Zudem laden sie ihre Zellen mit angepaßten 
	Strömen, die für die kleinen Knopfzellen-Akkus in den Autos viel zu hoch sind und sie daher mit 
	Sicherheit zerstören würden.
	
	Nach langem Suchen ist uns das IC ICS1708 aufgefallen, mit dem wir ein Ladegerät aufgebaut haben. Dieser
	Baustein scheint ideal für NiMH-Akkus zu sein, nicht ganz so gut für die (alten) NiCd-Akkus, da er keine 
	Entlade-Funktion besitzt. (Nebenbei: Faller baut neuerdings nur noch NiMH-Akkus ein.) Dagegen besitzt er alle 
	anderen Eigenschaften, die von einem guten Laderegler erwartet werden:
	- Ladezeit 2,5 h, umprogrammierbar auf 1 h bzw. 15 min
	- vorsichtiger Lade-Start
	- Schnell-Lade-Phase
	- Abschalten nach -ΔU - Methode
	- Ausgleichs-Phase
	- Erhaltungs-Ladung
	- Sicherheits-Abschaltung per Timer
	Die Schaltung wurde entsprechend dem sehr umfangreichen Datenblatt gestaltet. Wir haben zunächst die 
	langsamste Lademethode (2,5 h) gewählt, da wir erst einmal testen müssen, wie sich die Akkus bei den 
	für sie doch recht hohen Ladeströmen verhalten.
	Leider hat das IC einen gravierenden Nachteil: es ist sehr schwer zu beschaffen. Wir haben das Bauteil nur in der 
	SMD-Version erhalten, und auch nur 4 Stück; und das zu einem Preis um 10 € (pro Stück!!).
	
      
      
	Vielleicht könnte ja die Fa. Faller sich einen Ruck geben und einen derartigen Lader anbieten (Bauteilkosten 
	bei unserer Lösung zusätzlich zu dem IC, aber ohne Netzteil: ca. 4 €), oder ein Distributor nimmt die 
	ICs in sein Programm auf ...
	
      
      
	Problem: Faller baut viele verschiedene Akkus ein, mit unterschiedlicher Kapazität und unterschiedlicher 
	Spannung (1,2 und 2,4 Volt). Für alle diese 'einen Lader für alle' zu konstruieren ist problematisch. Wir 
	haben versucht, einen 'Allerweltslader' zu bauen, der nur einen einzigen Schalter besitzt: den zur Spannungswahl.
	
      
      
	
	So weit sind wir:
      
      
	Mit dem Prototyp rechts im Bild haben wir schon viele Male unsere Autos aufgeladen, Ein- und Zweizeller, wobei die 
	Zeit ca. 1,5 - 2 Stunden betrug. Alle Funktionen (s. Aufstellung oben) liefen wie geplant ab.
	Nun geht es an den Gehäusebau für 4 gleiche Lader, von denen einer auf 1,2 V geschaltet wird. So ersparen 
	wir uns sogar den Umschalter. Der Ladestrom für die 'Zweizeller' beträgt ca. 180 mA, für die anderen 
	haben wir etwas weniger eingeplant, ca. 120 mA, da diese normalerweise kleiner sind. Im praktischen Betrieb werden 
	die Akkus beim Laden gerade eben merkbar warm. Wir glauben, dies verantworten zu können, weil die Lebensdauer 
	dadurch wahrscheinlich nur unwesentlich absinken wird. Die Temperaturen, die bei handelsüblichen Rundzellen 
	an Schnell-Ladern auftreten, werden bei unserer Lade-Methode bei weitem nicht erreicht.
	Wir gewinnen durch die kleinen Geräte wesentlich an Zeit beim Laden und werden informiert, wenn die Zellen 
	wirklich voll sind. Durch das anschließende Umschalten in die Ausgleichsphase und dann in den Erhaltungsmodus 
	können die Fahrzeuge beliebig lange angeschlossen bleiben, ohne Schaden zu nehmen. Wegen dieser Vorteile nehmen 
	wir eine eventuell verkürzte Lebensdauer gern in Kauf.
	
	
	Inzwischen ist das Gehäuse für die vier Lader fertig. An der Seite ist die Stromversorgungs-Buchse zu 
	erkennen; wir speisen aus einem normalen Stecker-Netzteil mit 9 Volt ein. Auf der Oberseite haben wir 4 Gruppen von 
	LEDs installiert, die die Funktionen der einzelnen Lader signalisieren:
	gelb: Lader ist aktiv (die Blink-Dauer entspricht der Pulsdauer beim Laden)
	rot: Akku ist erkannt und wird geladen
	grün: Akku ist fertig geladen
	Der im Bild rechts gelegene Lader ist für die 'Einzeller' vorgesehen. Dazu werden die entsprechenden Fahrzeuge 
	auf Klebeschildchen benannt. Ein Spannungs-Umschalter, wie oben geplant, entfällt.
	
      
      
	31.12.2005
      
      
	Wolfgang Frerich schreibt uns, daß das IC nicht mehr zu beschaffen sei. Als wir vor gut einem Jahr 'unsere' 
	gekauft hatten, war es ungewiß, ob der Hersteller pleite gehen würde oder nicht.
	Schade drum. Wir möchten daher die Leser aufrufen und sie bitten, falls sie ähnliche ICs kennen, uns dies 
	mitzuteilen, damit wir diese Typen hier nennen können. Wir haben hier schon einmal eine 
	Excel-Tabelle als pdf-Datei
	angehängt, wo die uns bekannten Regler aufgeführt sind. Aber: keiner dieser Regler ist nur im entferntesten
	pin-komptibel mit 'unserem'. Da ist eine Menge Erfahrung und Experimentierfreude gefragt. Weiterhin übernehmen 
	wir keine Gewähr für die Richtigkeit der dort angeführten Daten, die wir aus uns vorliegenden 
	englischen Datenblättern abgeschrieben haben.
	Meist ist es recht einfach, über das Internet diese Datenblätter zu erhalten.
	
      
    
      
	12.03.2006
      
      
	Unsere Tabelle wurde um LiPo-Regler erweitert. Danke an H. Frerich für den Tip.
	
      
      
	26.09.2013
      
      
	Wir planen mehrere Nachbauten des Ladegerätes. Dazu haben wir in Fernost tatsächlich einen Lieferanten
	für die ICS1708 gefunden; sogar als DIP-8-Version. Zusammen mit einigen Mitbestellern (wir hatten unter 
	'Aktuelles' einen Aufruf an unsere Leser gestartet) können wir jetzt ans Werk gehen.
	Weiterhin haben wir vor, unterhalb der Anlage eine automatische Ladestation zu errichten. Dazu muß aber noch 
	geklärt werden, wie man automatisch die beiden von uns verwendeten Akku-Typen (Ein- oder Zweizeller) erkennen 
	kann.
	Wahrscheinlich werden wir eine Ablaufsteuerung (mit PIC) bauen, die ein einfahrendes Auto erkennen kann und die 
	Ladekontakte betätigen muß. Danach könnte der PIC auch die Akkuspannung messen und dann 
	entsprechend den Lader umschalten. Bis das aber so weit ist, wird noch etliches Wasser den Rhein 
	hinunterfließen.
	
      
      
	Für weitere Fragen stehen gern zur Verfügung:
	- der MEC; Besichtigung und Fachsimpelei z.B. an unseren "Club-Abenden"
	- der Autor: Hans Peter Kastner
	
      
      
	Version vom: 26.09.2013; erstellt am: 07.01.2006
	
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