Modelleisenbahnclub Castrop-Rauxel 1987 e.V.

Tips&Tricks 16: Tachowagen

Mit einem Tachowagen kann man neben Geschwindigkeiten auch Wege und in begrenztem Maß auch Zeiten messen, eigentlich alles, was ein normaler Fahrrad-Tacho auch kann.

Theorie:
Bei einem Modell (z.B. im Maßstab 1:87) sind die Abmessungen sowie die Geschwindigkeiten in gleichem Maße herabgesetzt. Das bedeutet aber, daß die Umdrehungszahlen der Räder bei Vorbild und Modell gleich sind!
Ein Fahrradtachometer funktioniert so, daß pro Radumdrehung ein Impuls an den Tacho-Rechner abgegeben wird. Aus dem ihm bekannten Raddurchmesser (oder Radumfang) berechnet er dann die Geschwindigkeit und zeigt sie an. Der Geber am Rad ist ein einfacher Reed-Kontakt, der pro Radumdrehung mittels eines kleinen Magneten einmal geschlossen wird.

So einfach ist das. Wir müssen also nur einen Tachometer verwenden, der mindestens bis 200 km/h anzeigen kann, diesen auf einem Wagen befestigen (aber bitte so, daß auch die Batterie noch gewechselt werden kann!!), und in der Nähe eines Radsatzes einen kleinen Reedkontakt einbauen. An dem Radsatz wird ein Magnet so befestigt, daß er je Radumdrehung diesen Reedkontakt sicher einmal (und nur einmal!) schließt. Da der Magnet ziemlich schwer sein wird, ist es sinnvoll, die Achse durch ein nicht-magnetisches Gewicht auszuwuchten, da ansonsten Entgleisungsgefahr besteht.
Die bei Weichen quer zur Fahrtrichtung durchlaufenden Schienen (oder, noch schlimmer, weil höher: Punktkontakte) dürfen beide natürlich auch nicht berühren!

Zur Eichung:
Da der Tacho Vorbild-Geschwindigkeiten anzeigen soll, muß ihm auch der Raddurchmesser (oder Radumfang, je nach Modell) in Vorbild-Abmessungen mitgeteilt werden.
Beispiel: Bei einem gemessenen Raddurchmesser von 11,5 mm (und einem Maßstab von 1:87) erhält der Tacho die Angabe '1000' (= 11,5 x 87) für den Raddurchmesser bzw. '3143' (= 11,5 x 87 x π) für den Umfang.

Das ist schon alles, was man zum Bau wissen muß.

Geber Tacho

Für weitere Fragen stehen gern zur Verfügung:
- der MEC; Besichtigung und Fachsimpelei z.B. an unseren "Club-Abenden"
- der Autor: Hans Peter Kastner