Modulbau: Die Elektrik

Um mit unserem Modulbau weiterzukommen, d.h. die bereits vorhandenen Module zu einer längeren Stecke zusammenbauen zu können, haben wir uns entschlossen, eine eigene Norm für die Steckverbindungen und die Stromübertragung zu schaffen.
Wir verwenden (wie die NEM auch vorschlägt) 25-polige DSUB-Steckverbinder, jedoch mit einer völlig anderen Pin-Belegung. Wegen der erwarteten hohen Ströme löten wir jeweils 2 Steckerpins an eine Leitung. Die Übertragungskabel haben 12 Adern zu je 1 mm² Querschnitt.
Die Wahl fiel auf die genannte Steckverbindung, weil sie preiswert ist und die Lötpins stabil genug, um die starken Leitungen tragen zu können. Die 36-polige CENTRONICS-Verbindung konnte sich trotz der wesentlich einfacheren Verriegelbarkeit nicht durchsetzen, weil uns die Lötpins zu 'windig' erschienen. Wir verwenden Hauben mit langen Verschraubungen, die am Ende mit einem kleinen Stück Messingrohr verdickt werden, um sie gut zwischen den Fingern zu haben.
In die Modulkörper werden grundsätzlich die Buchsenleisten eingebaut, und zwar an der Stirnseite leicht außermittig direkt neben dem Tragegriff-Loch; nach unten zeigend, so daß das Übergabekabel wie ein Bremskupplungsschlauch herunterhängt. Es ist Sorge dafür zu tragen, daß man beim Transport beim Hineinfassen nicht versehentlich an die Leitungen gerät.

Prinzip:
Da die Module in beliebiger Lage aneinander gereiht werden sollen (also beliebig gedreht werden sollen), ergibt sich eine wichtige Eigenart, die es unbedingt zu beachten gilt:
Wir betrachten, da es hier zunächst nur um das Prinzip geht, eine eingleisige Strecke mit einem 2-poligen unverwechselbaren Stecker. Egal, in welcher Position das Modul eingebaut werden soll, es muß, von außen auf den Stecker gesehen, immer gleich aussehen; das bedeutet, daß die rechte Schiene immer auf Pin A liegen muß, die linke immer auf Pin B.
Symmetrie

Es ist nun zu beachten, daß über die Schienen Pin A des Steckers 'West' mit Pin B des Steckers 'Ost' verbunden sind, die anderen beiden entsprechend. Dies muß bei der Fertigung des Übergabekabels berücksichtigt werden:
Kabel
Somit führt eine direkte elektrische Verbindung von der oberen Schiene im linken Modul zur oberen im rechten Modul (was ja gewünscht und auch sinn- und zweckvoll ist). Die besprochene 'Verwirrung' tritt nur dadurch auf, daß mehrpolige unverwechselbare Steckverbindungen zum Einsatz kommen. Bei einfachen Bananen-Steckern tritt dieses Problem nicht auf. Dafür sind sie aber verwechselbar, und das kann bei der Anzahl der Leitungen, die wir verwenden (s. unten), immer zu Fehlern führen, die verheerend sein können.

Die exakte Kontaktbelegung:
Stecker Die Standard-Steckverbindungen, die hier beschrieben werden, sollen nur die vorhandenen Gleisenden elektrisch miteinander verbinden sowie eine Energie-Leitung (15 Volt) durchschleifen. Auf eine Belegung mit Steuer-Signalen wurde bewußt verzichtet.
Ein Modul kann bis zu 4 Gleise fassen. Bei einer ungeraden Anzahl (1 oder 3) ist für das symmetrisch in der Mitte liegende Gleis eine Sonderlösung zu treffen. Das ergibt insgesamt 10 Schienen und 2 Pole für die Stromversorgung. Dies sind die 12 Adern, die durch das Übertragungskabel laufen.
Innerhalb des Kabels müssen die Adern 'gekreuzt' werden (wie unter 'Prinzip' besprochen). Das bedeutet, daß z.B. die Leitung an Pin 1+14 im Stecker 1 am Stecker 2 an Pin 13+25 führen muß usw. Dies gilt natürlich nicht für die Stromversorgung. Aber die liegt ja sowieso genau in der Mitte ...
Im Blockbetrieb (normalerweise 2-gleisig) könnten die äußeren Leitungspaare ausnahmsweise für die Versorgung von Anfahr- oder Bremsabschnitten dienen (was allerdings die gesamte Verkabelung etwas unübersichtlich machen würde).

erstellt am: 28.07.2005
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